18.03.2022
FW Nürnberg vor Ort in Nürnberg-Wetzendorf

Gegen das Bauvorhaben "Neu Wetzendorf" mit Wohneinheiten für über 3000 Bewohner im Knoblauchsland regt sich mittlerweile auf verschiedenen Ebenen erheblicher Widerstand. Auf Einladung der "Initiative Knoblauchsland" und Vertretern des BUND Naturschutz in Bayern e.V. haben sich die FW Nürnberg am 18.03.2022 vor Ort ein Bild über die Lage verschafft. Wolfgang Dötsch, Diplom-Biologe und Geschäftsführer der Kreisgruppe Nürnberg-Stadt des BUND berichtete über die Auswirkungen den Bauvorhabens auf den Naturschutz. Heftig kritisiert wird die Stadt Nürnberg für den Umgang mit der streng artengeschützte Knoblauchkröte. Diese soll noch vor der Aufstellung des Bebauungsplans zur "Zwischenmiete" in den Tierpark Nürnberg umgesiedelt werden. Die Stadt Nürnberg begründet dies als notwendige arterhaltende Maßnahme. "Mit Blick auf das zu realisierende Bauvorhaben fällt es schwer, sich des Eindrucks zu erwehren, dass es sich schlicht um eine vorgeschobenen Begründung handelt, um vollendete Tatsachen zu schaffen", kritisiert Thomas Estrada, Vorsitzender der FW Nürnberg. "Denn wenn die letzte Knoblauchkröte eingesammelt ist, stellt sich die Frage "Bauen oder Kröte" nicht (mehr)", ergänzt stellvertretender Vorsitzender Dr. Robert Mahler. Unabhängig davon ist die städtebauliche Einfügung mit einer sehr massiven Nachverdichtung in diesen eher dörflich geprägten Gebiet für den Bezirksvorsitzenden der Freien Wähler in Mittelfranken Steffen Schmidt sehr fragwürdig.

Die Freien Wähler Nürnberg werden weiter kritisch das Bauvorhaben in Wetzendorf hinterfragen. Dem Bauvorhaben müssten wohl zudem Bachläufe weichen, die u.a. eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz haben. Auch dient das Gebiet als Frischluftschneise für die Stadt Nürnberg. In Zeiten des Klimawandels muss auch dieser Aspekt reiflich abgewogen werden.

Schließlich fielen durch das Bauvorhaben landwirtschaftlich genutzte Knoblauchsland-Flächen in größerem Umfang weg. Das Knoblauchsland dient seit Jahrhunderten der Nahversorgung der Nürnberger Stadtbevölkerung. "Diesen Standortvorteil sollte sich die Stadt Nürnberg dringend erhalten", mahnt Thomas Estrada.